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Einsichten und Erfahrungen auf dem Weg

 
 

Einsichten und Erfahrungen auf dem Weg

Im Juli 2017 wurden gegenüber Rigpas Gründer, Sogyal Rinpoche, ernsthafte Vorwürfe bezüglich seiner Beziehung zu einigen seiner Schüler*innen erhoben. Zu diesem Zeitpunkt legte Sogyal Rinpoche seine Rolle als spiritueller Leiter der Rigpa-Organisation nieder und zog sich zurück. Er verstarb im August 2019 als Folge einer schweren Krankheit.

Als Reaktion auf die Beschwerden hat Rigpa eine Reihe von Reformen eingeleitet. Neben der Einführung von praktischen Maßnahmen haben wir uns selbst hinterfragt und darüber nachgedacht, wie wir als Gemeinschaft zu dieser Situation beigetragen haben.

Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir als Gemeinschaft die Menschen in ihrer Beziehung zu Sogyal Rinpoche viel mehr hätten unterstützen sollen. Die Beziehung zwischen Schüler*in und Lehrer*in im Vajrayana und Dzogchen ist sehr speziell, und wir sind im Westen nicht damit vertraut. Missverständnisse sowohl auf Seiten des Lehrers als auch auf Seiten der Schüler*innen haben dazu geführt, dass Menschen verletzt wurden.

Wir können zwar nicht in Sogyal Rinpoches Namen sprechen oder Kommentare über seine Handlungen abgeben – er hat sich mehrfach selbst entschuldigt –, aber wir können uns selbst hinterfragen.

Durch fortlaufende Reflexions- und Diskussionsprozesse innerhalb der Rigpa-Gemeinschaft und mit anderen buddhistischen Gruppen sind wir weiterhin dabei, auf einer sehr persönlichen und auch auf einer allgemeinen Ebene, die Kultur in Rigpa betreffend, aus den letzten Jahren zu lernen.

Wir haben Folgendes erkannt:

  • Wir dürfen nicht vergessen: Hingabe ist etwas sehr Persönliches und es ist nicht angemessen, dass jemand die Hingabe eines anderen beurteilt oder bewertet.

  • Wir müssen die Kultur in Rigpa verändern, um für die Vielfalt von Standpunkten und Anliegen offener zu sein, und wir müssen uns der Missverständnisse bewusst sein, die in einer Tradition entstehen können, die auf Hingabe basiert.

  • Wir müssen weiterhin tiefgehend über die kulturellen Missverständnisse nachdenken, die mit dem Einzug des Vajrayana-Buddhismus in die westliche Gesellschaft und Kultur aufgetreten sind, wobei wir unter anderem auf die Vorträge von Dzongsar Khyentse innerhalb Rigpas zurückgreifen können, die in seinem Buch Poison is Medicine veröffentlicht wurden.

  • Wir brauchen klare Erklärungen über die Beziehung zwischen Vajrayana-Schüler*innen und -Lehrer*innen und ihre Grenzen, einen expliziten Verhaltenskodex für gegenwärtige und zukünftige Rigpa-Lehrer*innen, sowie genaue Richtlinien für den Prozess, ein*e Vajrayana-Schüler*in zu werden. Dazu gehört auch die Klärung der Bedeutung der Vajrayana-Verpflichtungen bzw. des Samaya gemäß der Tradition, um westliche Missverständnisse auszuräumen.

  • Wir müssen offene Dialoge über das Weibliche im Vajrayana-Buddhismus führen, ein umfangreiches Thema, bei dem es viel zu verstehen gibt. Es wurde im Juni 2021 auf einem Sangha-übergreifenden Symposium mit dem Titel Das Weibliche im Vajrayana-Buddhismus wertschätzen eingehend diskutiert.

  • Wir müssen den Wiedergutmachungsprozess fortführen, der es allen, die in ihrer Beziehung zu Sogyal Rinpoche verletzt wurden, ermöglicht, gehört zu werden und um Wiedergutmachungsmaßnahmen oder Schlichtung zu bitten. Seit sich unsere Gemeinschaft mit dem Brief von acht Schüler*innen auseinandergesetzt hat, in dem diese im Juli 2017 schwerwiegende Vorwürfe gegen Sogyal Rinpoche vorgebracht haben, haben wir unser Bestes getan, um auf Personen zuzugehen und Möglichkeiten zu schaffen, in denen sie gehört werden, und aus allem zu lernen und uns zu verändern – darunter das Olive Branch-Angebot (in den USA) und die offenen Begegnungen, die 2017 und 2018 in den Rigpa-Zentren angeboten wurden, die Gespräche, die 2018 im Rahmen der unabhängigen Untersuchung durchgeführt wurden, sowie der Wiedergutmachungsprozess 2020 und 2021.
    Der Mediationsprozess gewährt einen neutralen Raum, in dem alle, die in ihrer Beziehung zu Sogyal Rinpoche verletzt wurden, zum Ausdruck bringen können, welche anschließenden Maßnahmen sie sich wünschen. Er steht weiterhin allen offen. Bitte wende dich an Tim Chapman, info@timchapman.eu.

  • Wir müssen sicherstellen, dass alle Mitglieder des Rigpa Vision Board, die wichtigsten Lehrer*innen und die Rigpa-Vorstände, -Mangementteams und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen weiterhin persönlich darüber nachdenken, was wir aus den Verletzungen lernen müssen, die einige Menschen in ihrer Beziehung zu Sogyal Rinpoche erfahren haben.

  • Die Art und Weise, wie Rigpa als eine Gruppe von gemeinnützigen Vereinen funktioniert, muss sich ändern – mit neuen Vorständen, offener Zusammenarbeit, einem Ethik- und Verhaltenskodex, einer Verpflichtung zur Sicherheit und zum Wohlergehen aller, die mit Rigpa in Kontakt kommen, mit Beschwerdegremien, die Vorwürfe und Beschwerden prüfen, und einer Verpflichtung zu Transparenz, einschließlich der Veröffentlichung des unabhängigen Untersuchungsberichts.

Jede*r, der*die mit Rigpa verbunden war, ist mit den vergangenen vier Jahren auf andere Weise umgegangen, und viele haben einen Schock oder Trauer erlebt. Wir bedauern dies zutiefst. Durch all unsere individuellen und gemeinsamen Erfahrungen wachsen wir weiter und teilen unsere Erkenntnisse mit der breiteren buddhistischen Gemeinschaft im Westen mit dem Wunsch, dass sich derartige Situationen nicht wiederholen.

Rigpa, wie es von Sogyal Rinpoche, begleitet von den Ratschlägen so vieler großer Meister*innen, über vierzig Jahre hinweg aufgebaut wurde, ist ein unglaublicher Schatz, der uns weiterhin am Herzen liegt. Rigpas Ziel ist es, unter der Anleitung vieler großer Lehrer*innen, insbesondere aus der „alten“ Nyingma-Tradition des tibetischen Buddhismus, einen vollständigen spirituellen Pfad anzubieten und die buddhistischen Lehren der Meditation, des Mitgefühls und der Weisheit in die moderne Welt zu tragen.

Ausführliche Informationen über die Reformen, die Rigpa aufgrund der Beschwerden vorgenommen hat, finden sich hier.